Drei starke Viertel und ein „Blackout“

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Drei Viertel lang hat der TV LICH bei seinem Pro-A-Gastspiel in Hagen eine überzeugende Leistung abliefern können, doch verschenkt hatten die Licher Basketballer den durchaus möglichen Sieg beim Tabellenzweiten bereits im zweiten Viertel. Mit 7:29 ging dieser Durchgang verloren. Im Schlussviertel gelang den Bierstädtern zwar noch einmal eine beeindruckende Aufholjagd, doch zwei Dreier des Hagener Amerikaners Donte Gennie besiegelten dann endgültig die 67:83-Niederlage des TVL.

Dabei hatte alles so gut begonnen: Die Licher hielten den Favoriten zu Beginn gut in Schach, setzten alle Vorgaben von Trainer Alexander Biller sehr gut um. Der Lohn der Mühe war eine 25:21-Führung nach zehn Minuten. „Dann lief aber alles schief. Wir haderten mit allem, inklusive den Schiedsrichtern, und fanden keinen Weg mehr zurück“, ärgerte sich Coach Biller über den erneuten Blackout seiner jungen Truppe.

Wobei man Gastgeber Phoenix Hagen auch attestieren musste, dass sie in der Verteidigung ganze Arbeit gegen Lichs Johannes Lischka geleistet hatten. Erst in der 25. Minute machte der 20-Jährige, der erst am vergangenen Wochenende von der AG 2. Basketball-Bundesliga zum „Spieler des Tages“ gekürt worden war, seine ersten Punkte. In der 27. Minute folgte ein weiterer Korbleger von Lischka, doch am Ende blieb er bei vier Punkten. Auch die restlichen Licher Spieler blieben unter ihren Möglichkeiten, aus der Masse herausragen konnte nur Center Gary Hamilton, der 19 Punkte und elf Rebounds verbuchte, aber auch fünf Ballverluste zu verzeichnen hatte. Mit der Verteidigungsleistung seiner Truppe war Coach Biller jedoch sehr zufrieden: „Das muss man erstmal hinbekommen, Hagen bei knapp 80 Punkten zu halten, normalerweise machen die mehr.“

Mike Wilds erzielte in Hagen 16 Punkte und traf 5 seiner 15 Wurfversuche aus dem Feld. Bild: Mediashots Werbefotografie.Im dritten Viertel versuchte sich der TV LICH redlich an einer Aufholjagd, nach knapp 25 Minuten war jedoch Michael Wilds, bis dato der verlässlichste Scorer der Licher, bereits mit vier Fouls belastet. Zwischenzeitlich konnten die Gäste ihren Rückstand bis auf 46:62 verkürzen, fingen sich dann jedoch zwei Dreier von Matthias Grothe ein. Am Ende des dritten Viertels lag die Biller-Truppe mit einem schier unaufholbaren 49:68-Rückstand hinten.

Doch dann, als es nichts mehr zu verlieren gab und sich Phoenix Hagen in Sicherheit wog, drehte der TVL noch einmal richtig auf. Durch harte Defense brachte man die Hausherren aus dem Konzept, im gegenzug wurde konsequent und hochprozentig am Brett, in Person von Gary Hamilton, gepunktet.

Zweieinhalb Minuten vor Spielende waren die Gäste beim 66:70 wieder im Spiel. Die Licher verteidigten sehr konzentriert, doch dennoch markierte der Hagener Amerikaner Gennie zwei Dreier in Folge – die Entscheidung, das 83:67 war dann nur noch Formsache. „16 Punkte Differenz, das war zu deutlich. Aber wir haben es im zweiten Viertel selbst vergeigt, das ärgert mich ungemein. Drei Viertel lang haben wir sehr gut gespielt, aber der Aussetzer im zweiten Viertel hätte nicht sein dürfen“, lautete das Fazit von Alexander Biller.

Der TV LICH hat bewiesen, dass man auch mit den stärksten Teams in der Pro-A-Liga mithalten kann, jedoch wurde auch wieder deutlich, dass die junge Licher Mannschaft in der ersten Saisonhälfte immer noch Lehrgeld bezahlen muss.

Punkteverteilung:
TV LICH: Wilds (16/2 Dreier), Hamilton (19), Scholz (2), Klassen (3/1), Brauer (0), Perl (7), Jenkins (8), Lischka (4), Poiger (8/1).
Phoenix Hagen: Gennie (18/2 Dreier), Rust (1), Philip Günther (2), Freeman (11), Dawidowski (4), Grothe (21/4), Per Günther (14), Jeffers (5), Baumann (7).

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