Mitunter auch als Psychologe gefordert

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Wenn sich bei einem Spiel oder bei einer Trainingseinheit der LTi 46ers ein Spieler verletzt, dann ist schnelle Hilfe garantiert. Seit vielen Jahren legt der Basketball-Bundesligist großen Wert auf einen professionellen medizinischen und physiotherapeutischen Stab.

Neben Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Leutheuser, Dr. Ulrich Faber (zuständig für internistische Untersuchungen) und Dr. Henrik Stroh (Röntgen/MRT) gehört Dirk Lösel gehört bereits seit vielen Jahren zum Team hinter dem Team. Genauer gesagt seit der Saison 1995/1996: Damals zeichnete der heute 45-Jährige für das Athletik- und Konditionstraining der Gießener BBL-Mannschaft verantwortlich. 1998/1999 kam dann die physiotherapeutische Behandlung der Spieler hinzu. Zunächst bewältigte Lösel die erwähnten Tätigkeitsfelder alleine, doch im Laufe der Jahre waren diese zunehmend wichtiger gewordenen und zeitintensiven Aufgaben nur gemeinsam mit weiteren helfenden Händen zu stemmen.

Inzwischen ist der Garbenteicher bei den 46ers-Korbjägern als „Chef“ einer dreiköpfigen Crew, dazu gehören noch Uli Graulich (seit 1999 dabei) und Antje Vetter (seit 2004 dabei), für die fachmännische physiotherapeutische Betreuung, das Athletiktraining sowie die Leistungsdiagnostik und die daraus resultierende individuelle Trainingsgestaltung in den Bereichen Ausdauer und Kraft zuständig. Auch darüber hinaus sind die Hände Lösels im Dauereinsatz, denn der ausgebildete Krankengymnast und Sportphysiotherapeut ist seit fünf Jahren Inhaber der in der Neuen Mitte in Pohlheim zu findenden Praxis KörperKonzept, einer Einrichtung für Physiotherapie und Medizinische Fitness mit angeschlossenem Zentrum für Leistungsdiagnostik und Trainingsplanung/-steuerung, in dem sich Sportler aller Leistungsklassen regelmäßig leistungsdiagnostisch untersuchen lassen.

An drei Tagen in der Woche ist ein Mitglied des KörperKonzept-Teams bei den Trainingseinheiten der 46ers-Truppe zugegen, um Athletikübungen durchzuführen und die Spieler physiotherapeutisch zu behandeln. Auch bei den Spielen in der Sporthalle Ost sowie bei den Auswärtsauftritten sind Lösel und Kollegen mitsamt Utensilien dabei und betreuen die Basketballprofis. Große Bedeutung hat das Wirken des KörperKonzept-Teams gerade auch bei der Behandlung von Verletzungen, um den betroffenen Akteur schnell wieder zurück auf das Feld zu bringen. Zudem können die Spieler jederzeit nach Pohlheim in die Praxis kommen und sich dort behandeln lassen.

„Zwei, drei Spieler schauen pro Tag bei uns rein“, sind Familienvater Lösel und sein Team durch den ständigen Kontakt mit ihren speziellen Patienten für so manchen 46ers-Spieler mehr als „nur“ Physiotherapeut oder Athletiktrainer. Lösel: „Nicht selten sind wir auch zusätzlich als Psychologen gefordert. Etwa wenn es auf dem Parkett mal nicht rund lief oder einen Spieler Probleme plagen, die vielleicht auch abseits des Basketballfeldes ihren Ursprung haben. Da fungieren wir ein Stück weit als Vertrauenspersonen und sind auch als Vermittler zwischen Spieler und Coach gefragt. Wichtig ist immer, dass die Spieler dir vertrauen und du dieses Vertrauen nicht verspielst.“

Vor diesem Hintergrund wird klar, dass viele Verbindungen zu Spielern auch dann nicht abgebrochen sind, als diese schon längst nicht mehr zum Gießener Aufgebot zählten. Mit Walter Palmer (spielte 1996/1997 an der Lahn) oder „Scooter“ Barry (1998-2000) steht Lösel heute noch regelmäßig in Kontakt.

Wer mittlerweile im 15. Jahr für das Gießener Basketball-Bundesliga-Team tätig ist, hat natürlich auch einige außergewöhnliche Geschichten auf Lager. Etwa die von einem aus Osteuropa stammenden Spieler, der sich vor dem Beginn eines Heimspiels in der Kabine derart aufputschte, dass er mit dem Kopf gegen den Türrahmen knallte – die dabei entstandene Platzwunde wurde an Ort und Stelle von Dirk Lösel und Teamarzt Dr. Wolfgang Leutheuser versorgt und genäht. Oder die von den Laufeinheiten im Wald während der Vorbereitungszeit, bei denen sich schon der ein oder andere Athlet verlief und vorübergehend verloren ging. „Interessanterweise handelte es sich dabei meist um jene Spieler, die auch bei der Leistungsdiagnostik nicht unbedingt vorne gelandet waren“, grinst Lösel in seiner Praxis, während nebenan schon der nächste 46ers-Spieler auf seine Behandlung wartet.

Bilder: Mediashots Werbefotografie.

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