Zuversicht und Ruhe behalten

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Die „englischen Wochen“ gehen weiter für die LTi GIESSEN 46ers. Am morgigen Mittwoch steht für die Truppe von Trainer Vladimir Bogojevic das Auswärtsspiel bei den Paderborn Baskets (19.30 Uhr) auf dem Spielplan – acht Saisonspiele verbleiben den Lahnstädtern also noch, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Eine Tatsache, die Coach Bogojevic alles andere als Angst und Bange werden lässt: „Zuversicht und Ruhe ist nun das Wichtigste. Es sind noch genügend Spiele, wir sind hochkonzentriert, motiviert und dürfen diese Zuversicht nicht verlieren. Man darf die Mannschaft nicht aufgeben, wir haben im Training jede Menge positive Energie.“

Ein deutliches Statement des Gießener Cheftrainers dazu, dass es trotz oder gerade wegen der drei knappen Niederlagen gegen Bremerhaven, Ulm und Ludwigsburg keinen Anlass gibt, die Hoffnung aufzugeben und völlig vom Glauben abzufallen. Sorgen bereitet Bogojevic schon eher die Tatsache, dass momentan zwei seiner nominellen Starter ausfallen. Maurice Jeffers (Handbruch) wird, schließt man ein medizinisches Wunder aus, in dieser Saison nicht mehr für die 46ers auflaufen können. Im Falle von Corey Rouse ist jedoch ein kleines medizinisches Wunder tatsächlich eingetreten: Die Tatsache, dass sich sein vermuteter Fußbruch „nur“ als starke Prellung herausgestellt hat, sorgt bei den 46ers für Enstpannung – allerdings nicht im Hinblick auf das Auswärtsspiel in Paderborn.

„Wir müssen von Tag zu Tag abwarten, wie der Zustand von Corey Rouse ist. Er ist sehr hart im Nehmen, wenn er also nicht spielt, müssen die Schmerzen auch demenstprechend stark sein. Man muss abwarten, wann er den Fuß wieder belasten kann, wir setzen ihn nicht unter Druck. Er spielt erst wieder, wenn es medizinisch vertretbar ist“, stellt Bogojevic klar, dass an einen Einsatz von Rouse am Mittwoch wohl alleine aus Vernunftsgründen noch nicht zu denken ist.

 Gerade gegen einen Gegner wie Paderborn würde den 46ers die Präsenz von Rouse an den Brettern sehr gut zu Gesicht stehen. Die Aufgabe, Center Chris Ensminger und Powerforward Nathan Peavy vom Korb fernzuhalten, muss nun auf anderem Wege und mit anderen taktischen Mitteln gelöst werden. In punkto Athletik und Schnelligkeit bekam Gießens Headcoach am Samstagabend einen guten Eindruck von der Konstellation mit Gerrit Terdenge und Johannes Lischka auf den großen Positionen vermittelt. „Wir müssen aber auch die Kampfbereitschaft von Florian Hartenstein mehr honorieren“, sagt Bogojevic. Der Frontcourt Terdenge/Lischka birgt noch einen weiteren Haken: Es gibt praktisch noch keine passenden Spielzüge, weil in dieser Konstellation bislang so gut wie überhaupt nicht trainiert worden ist. „Dadurch ist es erklärbar, weshalb in dieser Hinsicht manche Dinge noch nicht ganz flüssig funktionieren. Ich bin aber ein großer Freund des Trainings“, verspricht der 46ers-Trainer baldige Besserung. Andere Mittel, wie man einen oder zwei dominante Brettspieler in ihrer Effektivität einschränken kann, sind im Basketballsport ebenfalls bekannt: Durch Schnelligkeit, indem man vor dem Gegenspieler verteidigt oder auch durch eine Zonenverteidigung, das weiß auch Bogojevic: „Schnelligkeit im Lowpost, eventuell fronten, auf Zone zurückgreifen, damit werden wir wohl auch arbeiten.“

Nicht nur aufgrund der personell angespannten Situation fährt das Team mit einer gehörigen Portion Respekt vor dem Gegner nach Paderborn, wie Bogojevic erklärt: „Paderborn ist wie Ulm oder Göttingen ein weiteres, schönes Beispiel dafür, was man im sportlichen Bereich mit Kontinuität erreichen kann. Ich bin ein Fan von Douglas Spradley, die Zusammenstellung seiner Mannschaft ist sehr gut. Seit der Insolvenz-Geschichte spielen sie noch befreiter auf, die Chemie stimmt im Team. Das wird eine schwierige Aufgabe, da müsste bei uns alles passen. Die Spiele kommen jetzt Schlag auf Schlag, das geht natürlich auch an die Substanz. Neben Ensminger und Peavy müssen wir auch Steven Esterkamp unter Kontrolle halten, er ist einer der herausragenden Dreierschützen der Liga.“

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