(Foto: Sven Kuczera)

Ohne Probleme gegen dezimierte Young Pikes – Rackelos wieder auf Rang vier

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94:62 (46:34) hieß es am Ende des 15. Spieltags für die Depant GIESSEN 46ers Rackelos in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd. Gegen dezimiert angereiste Baunacher waren nur die ersten beiden Viertel ausgeglichen. Danach nahm der 46ers-Express an Fahrt auf und bescherte den Rackelos einen Kantersieg. Mit dem so gewonnen direkten Vergleich rücken die Mittelhessen vorbei an den Young Pikes und stehen nun auf dem vierten Rang. Bester Werfer am Sonntagabend war Johannes Lischka, der zwei Kunststücke vollbrachte. Erstens: Der Kapitän erzielte mehr Punkte als er Minuten auf dem Parkett stand (23 in 22). Zweitens: Dies erledigte er mit einer Trefferquote von 100% aus dem Feld – ohne einen einzigen Freiwurf.

Um einen Start-Ziel-Sieg handelte es sich indes nicht: Die ersten Punkte des Spiels gehörten Elias Baggette, der aus der Halbdistanz verwandelte. In einer intensiven Anfangsphase ließen sich die Rackelos einige Male in die Enge treiben und verloren gegen die Ganzfeldpresse der Bayern den Ball. Die Reboundhoheit gehörte aber den Mittelhessen, wie nicht nur Johannes Lischka durch einen Tip-in zum 4:2 unter Beweis stellte. Aus einer guten Teamdefensive heraus war der Kapitän danach schlicht nicht zu bremsen. Ob per Layup, Jumper aus dem Lauf oder nach Zuspiel von Julian Pesava: Der ehemalige Nationalspieler war heiß wie Frittenfett und ließ aus der Mitteldistanz zur Viertelmitte weitere Punkte zum 14:10 folgen. Baunach indes hielt wacker dagegen, lief aber kontinuierlich einem Minirückstand hinterher. Als in kurzer Folge Lischka einen Dirk-Nowitzki-Gedächtnisschuss durch die Reuse schickte und Wyatt Lohaus via Sprungwurf verwandelte, zog Gästetrainer Mario Dugandzic die Notbremse und bat zur Auszeit (20:15, 9.). Kurz darauf kassierte Lischka sein zweites persönliches Foul und sollte zu Beginn des zweiten Viertels längere Zeit die Bank hüten müssen. Zuvor netzte Tim Uhlemann aber aus der Ecke und knapp vor der Sirene zum Endstand von 23:17 von Downtown.

Uhlemann war es auch, der nach „Wiederanpfiff“ nach einer Schussfinte das 25:17 markierte. David Amaize scorte am Brett, bevor Marvin Heckel mehrere punktelose Baunacher Minuten für beendet erklärte. Auf der Gegenseite antworte Julian Pesava mit einem erfolgreichen Dreipunktespiel, wodurch die Rackelos erstmals zweistellig in Führung lagen (31:19, 14.). Die Young Pikes streuten mit einer Zonenverteidigung und einer aggressiven Verteidigungshaltung Sand ins Gießener Getriebe und konnten nach einem Jumper von Heckel auf 26:33 verkürzen. Nun war es Lohaus der die Verantwortung an sich riss, einen eigenen Abschluss kreierte und für Sicherheit sorgte. Die Mittelhessen legten einen 7:2-Zwischenspurt aufs traditionsreiche Osthallenparkett, der mit einem nahtlosen Dreier von Lischka startete. Kurz vor dem Pausentee war es abermals der Kapitän, der von Downtown netzte und so bereits seine Punkte 18 bis 20 in den Boxscore meißelte. Einem zirkusreifen Abschluss des an diesem Abend wurfstärksten Franken Baggette war es zu verdanken, dass die letzten Zähler des Viertels den Gästen gehörten. Dennoch durften sich die Rackelos zur Pause über eine stabile 46:34-Führung freuen.

Aus der Ecke ließ Nicholas Tischler für die Young Pikes gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs einen Dreier durch die Reuse flutschen. Ansonsten lief die Partie weiterhin völlig zu Gunsten der Mittelhessen. Lischka konnte seine 100%-Quote bestätigen und scorte ebenfalls von jenseits des Perimeters. Im Fastbreak erhöhte Lohaus weiter, während Gießen auf der Gegenseite Stops wie am Fließband produzierte. Auch beim Rebounding griff Lischka beherzt zu, angelte sich den Ball am offensiven Brett und legte auf Filip Krämer ab, der an der Linie auf 52:37 stellte (23.). Im Eins-gegen-Eins vernaschte Lohaus direkt danach die Baunacher Hintermannschaft – und zwang Gäste-Coach Dugandzic zur nächsten Auszeit. Dessen ungeachtet markierte Lohaus aus der Halbdistanz die nächsten Punkte, bevor Lischka seine Passfähigkeiten unter Beweis stellte und auf den freien Krämer ablegte. An der Freiwurflinie blieb der Big Man schadlos. Kurzzeitig sollte die Schlagzahl danach heruntergehen – doch dann kam Pesava. Der Australier brillierte zunächst mit einem Dreier, bevor er direkt in der nächsten Sequenz den Ball stahl, das Tempo forcierte und unterm Baunacher Korb Uhlemann anspielte (66:43, 28.). Nach einer fränkischen Auszeit legte Pesava dann nach einem Offensivrebound und trotz Fouls ab, bevor er wenig später an der Bonuslinie auf 71:43 erhöhte. Tim Köpple und David Amaize mit Fastbreakzählern rissen die 300 Fans in der Sporthalle aus den Sitzen. Mit 75:46 ging es ins Schlussviertel.

Mit Felix Schweizer durfte sich ein weiterer Gießener gleich zu Beginn in die Scoringliste eintragen. Uhlemann mit viel Hangtime und zweimal Köpple ließen es im Gebälk klingeln und animierten den Gäste-Coach zu einer weiteren Auszeit (84:48, 34.). Gießen konnte zu diesem Zeitpunkt längst tief durchrotieren. Mit Hannes Osterwalder scorte ein weiterer Rackelo. Danach betrieben die Gäste etwas Ergebniskosmetik, obschon Amaize‘ Reverse-Layup zum 94:61 ein letztes Highlight setzte.

Weiter geht es für die Depant GIESSEN 46ers Rackelos mit einem schweren Auswärtsspiel bei den Hachinger Tropics. Für den Moment darf sich das Team über einen aussichtsreichen Platz im oberen Tabellendrittel freuen. Das nächste Heimspiel steht dann gegen Ulm am 26. Januar ins Haus.

Lutz Mandler (Co-Trainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Wir sind sehr glücklich über die zwei Punkte. Selbstverständlich war Baunach heute dezimiert. Dennoch haben wir heute eine gute Teamleistung gezeigt, allen voran Johannes Lischka. Nun erwartet uns mit den Tropics ein schwieriger Gegner, auf den es sich zu konzentrieren gilt.“

Depant GIESSEN 46ers Rackelos – Baunach Young Pikes 94:62 (46:34)

Viertelergebnisse: 23:17, 23:17, 29:12, 19:16

Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Tim Köpple (15), David Amaize (8), Filip Krämer (9), Tim Uhlemann (9), Leon Okpara, Johannes Lischka (23), Julian Pesava (11), Felix Schweizer (3), Wyatt Lohaus (13), Hannes Osterwalder (3).

Baunach Young Pikes: Nicholas Tischler (17), Elias Baggette (18), Leo Saffer, Valentin Brevet, Jekabs Beck (13), Adrian Bergmann (2), Heinrich Überall, Daniel Keppeler (2), Marvin Heckel (10).

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